Funktionen Kolab
Tobias Crefeld
tc-lx at myway.de
Die Aug 5 12:55:09 CEST 2008
On Tue, 5 Aug 2008 08:27:39 +0200 "Jens Pfau" <j.pfau at smt.de> wrote:
> ein Kunde benötigt einen neuen Groupware Server, er benötigt jedoch
> die Funktion Dokumentensharing wie bei OX oder eGroupware gibt es bei
> Kolab diese Funktion auch? Ich konnte bisher nichts finden.
Zu ermitteln wäre, wie weit der gewünschte Funktionsumfang des
"Dokumentensharing" reichen soll.
In der einfachsten Form ist das auch durch normalen file service zu
leisten. Hat ja eigentlich erstmal nichts mit Email oder
Resourcenplanung zu tun. Über LDAP / ADS und ACL gibt es zumindest
einfache Möglichkeiten, auch Berechtigungen zu organisieren.
Sollen die Dokumente dagegen "leben", also auch kontrollierbar
bearbeitet werden? Dann braucht man eigentlich auch Versionierung und
ein verfeinertes Berechtigungssystem mit Benutzergruppen- und/oder
Autorenrechten. Sonst hat doch jeder wieder seine "eigenen" Kopien,
für den Fall, dass der liebe Kollege was kaputt macht...
Sollen sie vielleicht Bestandteil eines Arbeitsablaufs werden, der in
eine Veröffentlichung, z.B. auch auf einer Website und später mal
in ein EOL mit Archivierung mündet?
Oder sollen Dokumente, die per Schneckenpost ebenso wie per Email
reinkommen, klassifiziert werden?
Dann landet man schnell bei typischen Anforderungen an ein ECMS. Hier
werden dann auch Probleme wie Medienbrüche, Importschnittstellen oder
Indizierung und Tagging für Suchsysteme behandelt. Sollten sie
jedenfalls...
Das umfasst dann sinnvollerweise auch die Integration in lokale
"Office"-Programme, von denen der MUA sicher eine zunehmend wichtige
von mehreren Datenquellen ist. Bei einem vollständigen Import von Mail
ins ECMS kann man sich dann auch Gruppenfolder sparen, um ein zeit- und
speicherintensives Paralleluniversum zu vermeiden und gleichzeitig
alle relevanten Informationen aus Email-Header, etc. zu konservieren.
In der Summe ergibt das mitunter ein planungsintensives Projekt, das
man sicher nicht zwischen Tür und Angel umsetzt. Im Opensource-Umfeld
etabliert sich gerade Alfresco.
Die Alternative wäre der Notes/Domino-Weg, der sich eher für Ablauf-
als für Inhalt-Management anbietet. Aber nachdem IBM/Lotus hier gerade
(zusammen mit lokalen Partnern) ne Offensive in Richtung SBS startet und
dabei bis zu einem gewissen Grad auch Outlook einbinden kann, dürfte es
im Moment schwer sein, eine OSS-Alternative zu entwickeln, die dasselbe
Maß an Integration ins Office-Umfeld aufweist und gleichzeitig MS-Win,
Linux und Web gleichermaßen auf relativ hohen Niveau unterstützt.
--
Gruß,
Tobias.